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1. Leitfaden der Weltgeschichte für die höheren Classen evangelischer Gymnasien und Realschulen, sowie zum Privatgebrauch für Lehrer und für Gebildete überhaupt - S. 289

1859 - Lübeck : Rohden
Xvii. §. 10. Aufrichtung des Frankcnreichs. 280 Orestes in Italien angetreten und blieb auch von dort aus mit dem Severinus in freundschaftlichem Verkehr. §. 10. Aufrichtung des Frankenreichs. Durch das Aufhören der Jmperatorenherrschaft waren also die damaligen Verhältnisse des römischen Gebiets zunächst noch gar nicht geändert. Es bestand nach wie vor aus vier Stücken. Italien unter dem Patricius und Feldmarschall Odoacher, das römische Ge- biet in Gallien unterm Feldmarschall Syagrins, weiter das Bur- gunderland und das Westgothenreich, in denen beiden die rö- mischen Einwohner nach wie vor nach römischem Recht und römi- scher Sitte von den Germanenkönigen, die ja zugleich römische Patri- cier waren, regiert wurden. Und sie befanden sich unter der germanischen Verwaltung bei Weitem wohler als unter den römischen Beamten. Aber sie haßten ihre neuen Herren als ketzerische Arianer und sie verachteten sie als rohe und ungebildete Barbaren. Sich gegen sie zu empören, sich ihrer Herrschaft zu erwehren, konnte ihnen nicht einfallen, denn sie waren so gänzlich erschlafft und sittlich haltungslos, so völlig dem sinnlichen Genußleben hingegeben, daß ihnen schon der Gedanke schreckhaft war, statt der Flöten und Harfen, Schmucksachen und Würfel kriegerische Waffen zur Hand zu nehmen, statt des fröhlichen Becherklangs die Schlachttrompete hören zu müssen. So stand es in ganz Gallien, auch in dem römischen Gebiet des Syagrius. Er wäre auch nicht im Stande gewesen, seine römischen Unterthanen von ihren Festen, Gastmählern und Schauspielen hinweg zum Kampf hinauszuführen; deshalb mußte auch er einen germanischen Heerkönig in Sold nehmen, den merovingischen Frankenkönig Childerich, der schon dem Aegi- dius gedient, und dessen Sohn Chlodwig'(482) an die Spitze der fränkischen Kriegsschaar im Dienst des Syagrius trat. Dieser Chlodwig aber, schon in seiner Jugend von glühendem Ehrgeiz und Herrschgier erfüllt, blieb nicht lange in dem unterthänigen Verhält- niß zum Syagrius. Er entzweite sich mit ihm, besiegte und töd- tete ihn (486). Binnen acht Jahren unterwarf er sich sodann das ganze Römergebiet in Gallien und gründete sich zwischen Loire und Schelde ein fränkisches Reich, welches gegen Süden die Westgothen und Burgunder, gegen Osten das rheinische Königreich der ripuari- schen Franken mit der Hauptstadt Köln, und weiter südlich das Alemannenreich, am Mittlern und obern Rhein, zu Grenznachbaren hatte. Aber bald greift der eben so kühne als verschlagene und treu- lose Mann über diese Grenzen hinaus. Im Bunde mit den rheini- ». Rohden, Leitfaden. 19

2. Leitfaden der Weltgeschichte für die höheren Classen evangelischer Gymnasien und Realschulen, sowie zum Privatgebrauch für Lehrer und für Gebildete überhaupt - S. 291

1859 - Lübeck : Rohden
Xvii. §. 11. Gründung des Ostgothenreichs ;c. 291 und Eigenthum beschenkt, im ganzen nördlichen Frankreich und am Rhein entlang in dichten Massen niederließen und das größtentheils verödete und menschenleere Land in fast alleinigen Besitz nahmen, be- setzten sie das ehemals westgothische Land südlich von der Loire nur in sehr kleiner Zahl und in großen Zwischenräumen. Daher behielt das süd- lich e Frankreich stets seine eigenthümliche (romanische) Bevölkerung mit römischer Sprache und römischen Sitten, während im nördlichen Frank- reich das germanische Wesen viel tiefer eiugriss. Aber doch auch nur in einer schon sehr verkümmerten Gestalt. Denn die salischen Franken waren schon zu lange vorher als römische Grenzhüter unter dem verderblichen römischen Einstuß gewesen, als daß sie nicht vom echten Gernranenthum das Beste schon hätten verlieren müssen: deutsche Treue, Redlichkeit und Gottesfurcht. Darum konnte mit der Zeit ein so großer Riß geschehen zwischen den französischen Franken und ihren eheinaligen deutschen Brüdern, und eine so freundliche Annäherung und Vermischung der römischen Südgallier mit ihren nördlichen Beherrschern. §. 11. Gründung des Osigot henreichs. Katholische und arianische Fürsten. So hatten sich denn auf den Trümmern des westlichen Römer- reichs zunächst (wenn wir von Britannien absehen) vier neue germa- nische Reiche erhoben. Das jüngste von ihnen, das Frankenreich, welches nach Chlodwig's Tode auch das Burgunderreich vol- lends verschlang, war das am meisten keltisch-römisch gebliebene, am wenigsten von neuem germanischen Lebenselement erfüllte Land. Aber es zog noch geraume Zeit neuen Zufluß frischer Kräfte aus der engen Verbindung mit den echt germanisch gebliebenen Stämmen am Rhein und diesseits des Rheins. Erst als d'iese Verbindung auf- hörte, trat das eigentlich französische Wesen klar und kenntlich hervor. Sodann aber: es war das einzige römisch-katholische Reich. Das West gothenreich, aus Frankreich fast völlig verdrängt und über die Pyrenäen zurückgeworfen^), erfüllte ganz Portugal und Spanien und überwältigte auch das kleine Suevenreich daselbst. Das Van- dalenreich im nördlichen Afrika hatte dort alle ehemals römischen Besitzungen an sich gerissen, die Inseln des Mittelmeeres erobert und mehrmals Italien und Rom selber bedroht. Beides waren echte Germanenftaaten, mit germanischem Recht und Gesetz, aberden römi- schen Unterthanen verhaßt, und durch den arianischen Glauben inner- *) Nur die Provinzen Narbonne und Gaöconia blieben in den Händen der Westgothen.

3. Leitfaden der Weltgeschichte für die höheren Classen evangelischer Gymnasien und Realschulen, sowie zum Privatgebrauch für Lehrer und für Gebildete überhaupt - S. 293

1859 - Lübeck : Rohden
Xvii. §. 11. Gründung des Ostgothenreichs rc. 293 der römischen Nnterthanen in den Gothenreichen zu machen. Hier hatten sich also auf altrömischem Boden ein Paar entschiedene Gegen- sätze neben einander festgesetzt, die voraussichtlich früher oder später unter sich in Kamps gerathen und sich das Dasein streitig machen mußten. In diesem Kampfe, sobald er sich entspann, waren die arianischen Reiche schon deshalb im Nachtheil, weil sie die Feinde in ihrem eignen Hause hatten. Denn ihre römisch-katholischen Unterthanen hörten nie- mals auf, die fremden ketzerischen Barbaren als Feinde ihres Volkes und ihres Glaubens mit glühendem Haß und hochmüthiger Verachtung an- zusehen. Desto fester schaarten sie sich um den römischen Bischof, als um ihren gemeinsamen Mittelpunkt, und die Erwartungen Leo's des Großen, daß Rom noch wieder eine (geistliche) Obmacht über alle Theile des zerborstenen römischen Reichs erlangen würde, wurden durch diese Verhältnisse um einen großen Schritt ihrer Verwirklichung näher gebracht. Nach allen Seiten hin tröstend, ermunternd, auf künftigen Sieg der katholischen Kirche hinweisend, gewann der römische Bischof die Stellung eines allgemeinen geistlichen Vaters und verehrten Rich- ters. Lieber als vor die ketzerischen Gerichte kam natürlich das katho- lische Volk mit seinen Rechtsftreitigkeiten vor seine eignen Bischöfe, und in letzter Instanz vor den Oberbischof in Rom. Selbst die großen Eigenschaften, der Seelenadel, die Kraft und Milde, mit welchen Theo- dorich zu Anfang seiner Regierung sich zierte, wurden weder gehörig an- erkannt, noch vermochten sie ihm die Treue der katholischen Untertha- nen zu sichern. Von Haß und Mißtrauen umgeben, wurde er leider gegen das Ende seines Lebens selbst zu Mißtrauen, zu übereilten Strafen, zu Ungerechtigkeiten und Grausamkeiten gedrängt und wirkte selbst dazu mit, daß nach seinem Tode die ostgothische Königsgewalt in schmählichen Verfall gerieth. Dagegen dem katholischen Fran- ke nkönig sah man alle Falschheit, alle grausame Treulosigkeit gern nach, man bewunderte an ihm auch das, was schwer zu tadeln war, man verzieh es ihm leicht, daß er durch die niederträchtigsten Mittel sein Reich auf Kosten der stammverwandten merovingischen Könige gegen Norden und Osten erweiterte, daß er im Blute seiner näch- sten Anverwandten watete, daß er das ganze weitverzweigte mero- vingische Geschlecht mit Stumpf und Stiel auszurotten suchte. Man sah in ihm nur den Helden des katholischen Bekenntnisses und freute sich der immer zunehmenden Macht des Frankenreichs, welches sich bald tief in Deutschland hinein, bis nach Thüringen, bis an den Main und die Donau erstreckte. Das unter den Römlingen sortwuchernde sitt- liche Verderben hatte den Blick getrübt und das Urtheil gefälscht, also daß auch gar treffliche römische Geschichtschreiber damaliger Zeit von den großen Thaten und Verdiensten des Chlodwig mit Begeisterung reden, für seine Frevel und Verbrechen aber kaum ein Auge zu haben scheinen. Aber unseres Gottes allsehendes, unbestechliches Auge hat nicht unterlassen, die Schuldsumme dieses Begründers des Franken- reichs und seiner Nachfolger in seinen ewigen Büchern zusammenzu-

4. Leitfaden der Weltgeschichte für die höheren Classen evangelischer Gymnasien und Realschulen, sowie zum Privatgebrauch für Lehrer und für Gebildete überhaupt - S. 330

1859 - Lübeck : Rohden
330 Xix. §. 4. Mission unter den Angelsachsen und Friesen. voll tiefer Gelehrsamkeit und frischen Glaubenseifers. Die wollten aber nichts von der Oberhoheit des römischen Bischofs, noch von seinen Stellvertretern, seinen Satzungen, Kirchenformen und römischen Gebräuchen wissen. Sie traten den päpstlichen Missionaren und Bi- schöfen entgegen, vertheidigten ihr eigenthümliches freieres Kirchen- wesen, versuchten zuletzt (da es freilich schon zu spät war), auch ihrer- seits unter den Angeln zu missioniren. Aber die Uebermacht der rö- mischen Kirche war bald entschieden. Die Briten mußten sich ent- weder beugen oder sich in ihre unzugänglichen Wälder, Inseln und Gebirge zurückziehen. Noch lange Jahrhunderte hindurch haben sie dort ihre kirchliche Freiheit und Besonderheit behauptet. Endlich sind auch sie vor der Zähigkeit und unerbittlichen Folgerichtigkeit des rö- mischen Kirchenregiments dahingesunken, und wir wissen ja, wie bis heu/e noch Irland eines der allerunterthänigsten päpstlichen Länder geblieben ist. Kaum war unter den Angelsachsen die christliche Kirche aufgerich- tet, so zeigte sich bei diesein Jnselvolk dieselbe Erscheinung, wie bei ihren keltischen Brüdern auf Erin, nämlich ein großer Trieb und Eifer, als Missionare nach dem Festlande hinüberzugehen und den Hei- den der gegenüberliegenden Küsten das Evangelium zu predigen. An den Küsten des nördlichen Deutschlands aber wohnte von der Schelde bis zur Weser und drüber hinaus der kräftige und unbezwungene Ger- manenstamm der Friesen. Schon längst hatten die Franken, vom Süden vordringend, die Friesen zu unterwerfen versucht. Es waren im Gefolge der fränkischen Heere auch fränkische Prediger und Bischöfe im südlichen Friesland erschienen, aber ohne sonderlichen Erfolg. Nun aber begannen die geistlichen Heereszüge aus den zahlreichen neugegrün- deten Klöstern Englands. Mönche, Aebte, Bischöfe, ja an ihrer Spitze selber der Erzbischof Wilfried von Nork zogen seit dem Jahre 677 immer häufiger hinüber in das Land der Friesen und verkündig- ten die neue Lehre, zu der sie oder ihre Väter sich selbst erst seit Kur- zem bekehrt hatten. Lange widerstand ihnen der wilde Friesenkönig Radbod. Auch wiederholte Niederlagen durch die Franken konnten ihn nicht milder gegen die Boten der fremden Kirche stimmen. Er^ wollte „lieber mit seinen Vorfahren in der Hölle, als mit den Fremden im christlichen Himmel sein." Viele Missionare ließen sich durch die großen Gefahren und die lange Erfolglosigkeit wieder zurückschrecken. Aber Einer hielt aus: der Apostel Frieslands: Willibrord. Er glaubte, den Grund zu erkennen, weshalb es mit der frischen Mission nicht vorwärts wollte. Es schien ihm der mächtige Schutz und die Oberleitung des Papstes zu fehlen, durch welche die Kirche in England so schnell gegründet und kräftig emporgebracht sei. Deshalb reiste er selbst nach Nom (696), kehrte als Bischof von Utrecht von dort zu- rück, und begann nun die Mission in der gleichen systeinatischen Weise durch Anlegung von Klöstern, Heranbildung von Priestern, Abgrenzung

5. Leitfaden der Weltgeschichte für die höheren Classen evangelischer Gymnasien und Realschulen, sowie zum Privatgebrauch für Lehrer und für Gebildete überhaupt - S. 332

1859 - Lübeck : Rohden
332 Xix. §. 5. Bonifacius, Gründer der deutschen Kirche. der die bisher selbständig und willkürlich in ihrem Sprengel wirth- schastenden Bischöfe unter feste Zucht stellte, durch strenge Regeln zügelte und zum gemeinsamen Gehorsam gegen des Papstes Anord- nungen verpflichtete. Es waren ja auch nicht eigentlich heidnische Länder, wo er wirkte, sondern ste waren alle dem fränkischen Scepter unterworfen, und das Ehriftenthum war überall schon gekannt und verbreitet. Denn das ganze mittlere Deutschland bis zur Saale, und die südlicheren Donauländer gehörten damals unter dem Namen Austrasien zum fränkischen Reich. Hessen und Thüringen, der Hauptschauplatz seiner Wirksamkeit, mochten noch am meisten Heiden- thum aufzuweisen haben, und dort tritt seine missionarische Thä- tigkeit auch noch am meisten hervor. Dagegen Bayern und Ale- ni annien waren durch die irischen' und fränkischen Missionare schon längst gänzlich dem Christenthum wiedergcwonnen. Es galt also nur, die dortigen Bischöfe nach festen Regeln unter eine gemeinsame Ober- leitung zu ordnen. Das that Bonifacius, indem er das Erzbis- thum Mainz zur obersten geistlichen Stelle (Primat) machte, dem alle Bischöfe in Austrasien untergeordnet waren. In Hessen und Thüringen, wo er selbst erst neue Bisthümer gründete, ergab es sich von selbst, daß ihm als Erzbischof von Mainz auch die unmittelbare bischöfliche Verwaltung dieses ausgedehnten Sprengels zufiel. Durch seine frühere Verbindung mit dem' Bischof von Utrecht endlich und seine ehemalige missionarische Thätigkeit in Friesland — zu wel- cher er auch im Alter zurückkehrte und mit der er sein Leben als Mär- tyrer beschloß 735 — war es leicht zu bewerkstelligen, daß auch der friesische Sprengel unter die Oberaufsicht des Mainzer Erzbischofs gestellt wurde (doch so, daß Utrecht, Tongern, Lüttich zunächst der be- sondern Aufsicht des alten Kölner Erzbisthums untergeordnet war). Und so war es nun in der That zwischen den germanischen Völker- stämmen des jetzigen Deutschlands, die sich damals kaum unter ein- ander verständigen konnten wegen ihrer verschiedenen Sprachformen, und die in tausend Fehden an einander zu gerathen stets bereit wa- ren, zu einer festen Einigung, zu einer haltbaren unzerreißlichcn Ver- bindung gekommen. Das Erzbisthum Mainz mit den sämmtlichen seiner Oberaufsicht untergebenen deutschen Bisthümcrn ist der feste Kern geworden, um den sich Alles angesetzt hat, was seitdem zu Deutschland noch hinzugekommen ist. Die ganze großartige Thätigkeit des Bonifacius beschränkte sich also auf den östlichen Theil des großen Frankenreichs, welches da- mals Austrien oder Austrasien genannt wurde und außer den Rhein.

6. Leitfaden der Weltgeschichte für die höheren Classen evangelischer Gymnasien und Realschulen, sowie zum Privatgebrauch für Lehrer und für Gebildete überhaupt - S. 336

1859 - Lübeck : Rohden
336 Xix. §. 7. Unterwerfung und Bekehrung der Sachsen. nehmungen seiner thatenreichen Regierung (vorher hatte er schon das Herzogthum Aquitanien völlig mit dem Frankenreich vereinigt 771), daß er mit einein gewaltigen Heere die Alpen überschritt (773), die Heerhaufen des Desiderius auseinanderwarf, ihn selbst in Pavia gefangen nahm, nach Rom zog und dem Papst Hadrian I. (772 bis 795) den Schutz und die Schenkung seines Vaters von Neuem zusicherte und sich dann selbst zum König des Longobardenreiches machte. Nur die Herzogthümer Spoleto und Benevent blieben in longobardi- schen Händen. Alle anderen Herzogthümer aber wurden aufgelöst und fränkische Grafen (Gerichtsherren und Verwalter) über die einzelnen Gaue gesetzt. Der Papst aber behielt in dem ihm überlassenen „Erbtheil Petr" die eigne Gerichtsbarkeit unter der Schutzherrlichkeit (Schirm- vogtei) des Frankenkönigs. §. 7. Unterwerfung und Bekehrung der Sachsen. So sind wir denn bei Karl dem Großen angelangt, bei des- sen Namen — es ist ja Gottlob ein echt deutscher Name — jedes deutsche Herz höher schlägt. Denn ob er wohl viele andere Länder mit seiner gewaltigen Hand beherrschte, so gehörte er doch nach Ab- stammung und Sitte den Deutschen an und in Aachen war seine Kaiserburg. Lassen wir, ehe wir sein Gesammtbild in bestimmten Zü- gen uns vor die Seele rufen, erst seine einzelnen großen Thaten vor unserm Auge vorübergehen, vor allen diejenigen, durch welche er sich als Mehrer und Ausbreiter der Kirche über germanische und slavi- sche Völkerschaften erwies. Da fällt unser Blick zunächst auf seinen langwierigen(32jährigen)Kampfmit den heidnischensach sen. Es war ein Kampf, der auf beiden Seiten mit einer Hartnäckigkeit, einer Todes- verachtung, mit einer Leidenschaftlichkeit geführt wurde, wie er nur zwischen deutschen Völkern möglich ist. Denn es war ein Kampf um die höchsten Güter der Menschheit, um Glauben, Vaterland und Frei- heit. Mit der unverbrüchlichsten Treue hingen die Sachsen Westfa- lens und über Weser und Elbe hinaus bis zur Eider hin noch an ihren altgermanischen Götzen, an ihrem Wodan, Thor und Freya, und regelmäßig schlachteten sie ihre Gefangenen auf den alten heiligen Steinen zu Ehren ihrer Götter. Die fränkischen Grenznachbaren der Sachsen waren in beständiger Todesnoth vor den unablässigen wüthen- den Einbrüchen dieser unzähmbaren Heiden. Zum Schutze der Grenze hatte schon Pipin mehrere Feldzüge in Westfalen gemacht- Bei Karl kam ein höherer Zweck hinzu: er wollte die Sachsen dem Herrn Chri- stus und seiner Kirche unterwerfen. Aber als er 772 den Krieg be- gann, da hatte er schwerlich gedacht, welche ungeheuren Anstrengun- gen und Opfer er erfordern würde. In offenen Feldschlachten hielten

7. Leitfaden der Weltgeschichte für die höheren Classen evangelischer Gymnasien und Realschulen, sowie zum Privatgebrauch für Lehrer und für Gebildete überhaupt - S. 337

1859 - Lübeck : Rohden
Xix. §. 7. Unterwerfung und Bekehrung der Sachsen. 337 die Sachsen zwar selten Stand, aber was halfen alle verheerenden Einfälle der Franken in ihr Gebiet, was halfen die Priester und Missionare im Gefolge der fränkischen Heere, was halfen die Zwing- burgen und Besatzungen, die Karl zurückließ? So wie er selbst mit der Hauptheeresmacht den Rücken gewendet und in anderen Theilen seines weitläuftigen Reiches beschäftigt war, flammte auch der Frei- heitsdrang und heidnische Fanatismus der Sachsen wieder auf. Die Priester wurden geschlachtet, die Burgen zerstört, die Besatzungen niedergemetzelt und wieder und wieder mußte Karl von Neuem beginnen. Er ließ ihre Edlen und Herzoge sich huldigen und Treue geloben, aber ihr Treuschwur galt nur so lange er unter ihnen war. Er ließ zum abschreckenden Beispiel ihrer 4500 als Rebellen niedermetzeln, aber die Blutrache forderte nur zu desto wilderen Thaten auf. Er zwang sie, sich zu Hunderten und Tausenden taufen zu lassen, aber den Haß gegen das fränkisch-römische Joch des Christenthums konnte er durch das Wasser der Weser nicht austilgen. Nicht eher bekam er Ruhe, als bis er sie bis zu ihren alten Stammsitzen zwischen Elbe und Eider verfolgt, ihnen Gau für Gau bezwungen und abgerunaen und Alles unter den eisernen Mechanismus der fränkischen Reichs- verfassung und die strenge Organisation der römischen Kirche gezwun- gen hatte. Erst 804 war das mannhafte Volk gebrochen, und die Aufstände und Widerstandsversuche hatten ein Ende erreicht. So sehr es auch das christliche Gemüth empört, wo mit dem Schwert in der Faust einem heidnischen Volke das Christenthum aus- gezwungen werden sott, so dürfen wir doch nicht die heilsamen Früchte verkennen, welche durch Gottes Barmherzigkeit aus dieser rohen und gewaltsamen Weise eines nicht genugsam geläuterten Glaubenseifers hervorgegangen sind. Denn kaum hat es in der Folgezeit ein treueres, innigeres und gründlicher bekehrtes Christenvolk gegeben, als das Sach- senvolk. Wir wollen ja nicht vergessen, wem wir die „sächsische" Re- formation zu danken haben. Nur sind freilich solche Früchte nicht durch das Blinken des Schwertes gezeitigt. Aber als Karl in dem eroberten Lande aller Orten Kirchen und Klöster anlegen ließ, als er zahlreiche Lehrer und Prediger überall hin vertheilte, als er die säch- sischen Bisthümer gegründet hatte, zu Bremen und Verden, zu Minden und Paderborn, zu Münster und Osnabrück, und nun die geordnete Predigt und der missionarische Unterricht mit aller Sorgsamkeit geist- licher Pflege das Land erfüllte, da fand der süße Trost des Evange- liums viele viele zerbrochene und geknickte Gemüther, und floß wie Balsam in die tiefen Wunden, die Karl's furchtbares Schwert ihnen geschlagen hatte. Ihre heimischen Götter vernichtet, ihre Heiligthümer zerstört, ihre wilde Tapferkeit überwunden, ihre vaterländischen Sitten und Rechte verachtet, ihre Freiheit unwiederbringlich dahin — wie v. Rohden, Leitfaden. 22

8. Leitfaden der Weltgeschichte für die höheren Classen evangelischer Gymnasien und Realschulen, sowie zum Privatgebrauch für Lehrer und für Gebildete überhaupt - S. 338

1859 - Lübeck : Rohden
33s Xix. §. 8. Karl der Große und die Slaven. hätten sich da nicht alle tieferen Gemüther nach einem neuen, bessern Halt, nach einem ewigen Evangelium sehnen sollen? Und konnte es ihnen denn verborgen bleiben, daß sie selbst an ihrem Verderben Schuld seien? Hatte nicht das Blut der ermordeten Friedensboten, wie der beiden Ewalds in Westfalen, das Blut der unzähligen geschlachteten Ge- fangenen längst wider sie um Rache gen Himmel geschrieen? War ihnen denn in der schrecklichen Verwüstung ihres Landes etwas Anderes geschehen, als was sie selbst seit Jahrhunderten, fast Jahr für Jahr an ihren Nachbarn begangen? Sie haben es erkannt und sich gedemüthigt und Buße gethan und haben sich willig zu den Füßen gesetzt eines Liudger, eines Willehad und wie sonst die theuren Gottesmänner weiter hießen, und haben mit Staunen und wachsender Begeisterung die Kunde vernommen von dem Leben und Sterben des großen Her- zogs unserer Seligkeit. Und mit welcher Innigkeit, mit welcher reli- giösen Hingebung sie sich ihm anschlossen als ihrem himmlischen Ge- folgsherrn, dem sie nachsolgen wollten in Noth und Tod, das ist mit unvergleichlicher Klarheit zu ersehen aus der berühmten sächsischen Evangelienharmonie „der Heliand", welche bald nach dem Tode Karl's des Großen verfaßt ist, eins der Meisterwerke christlicher Kunst und altdeutscher Poesie. §. 8. Karl der Große und die Slaven. Das Volk der Sachsen bildete nur einen vorgeschobenen gewal- tigen Kerl der ungeheuren Heidenmasse, die noch den ganzen Norden und Osten Europa's bedeckte. Die Dänen und Normannen, die un- gezählten Stämme der slavrschen und finnischen und tatarischen Völ- kerschaften, welche von den Oftufern der Elbe und Saale und von den Ostgrenzen Bayerns, bis an das schwarze und weiße Meer und bis in die Steppen Asiens hinein, die früheren Wohnsitze der altger- manischen gothischen Stämme eingenommen hatten, sie saßen alle noch im finstersten Heidenthum. Wie gern hätte Karl's christlicher Eifer auch in diese tiefe Nacht hinein das Licht der Wahrheit getra- gen. Aber dazu reichte der Wille und die Kraft auch des mächtig- sten Sterblichen nicht aus. Gleichwohl griff der rastlose Karl soweit, als nur irgend der Herr es ihm verstattete. Die Lage des neuero- berten Sachsenlandes brachte es schon mit sich, daß er dessen Grenzen gegen Norden und Osten gegen Dänen und Slaven zu sichern suchte. Bei den Dänen genügten schon Karl's Drohungen und Kriegs- rüstungen, um sie von ernstlicher Beunruhigung der Grenzen zurück- zuschrecken. Aber die Slaven hinter der Elbe, die zum Theil mit den Sachsen im engen Bundesverhältniß standen und ihnen zu neuen Aufstandsversuchen immer neuen Anhalt und Aufmunterung boten, machten mehrfache Heereszüge nöthig. Karl soll bis dahin vorge-

9. Leitfaden der Weltgeschichte für die höheren Classen evangelischer Gymnasien und Realschulen, sowie zum Privatgebrauch für Lehrer und für Gebildete überhaupt - S. 339

1859 - Lübeck : Rohden
Xix. §. 8. Karl der Große und die Slaven. 339 drungen sein, wo die Peene in die Ostsee strömt. Es ging ihm hier wie im Sachsenlande. So lange die Kriegsmacht im Lande stand, unterwarf sich alles Volk, brachte Huldigungen und Geschenke, selbst die entfernten Slavenfürsten sprachen ihre Unterthänigkeit unter den mächtigen Frankenkönig aus. Allein so wie die Heere zurückgezo- gen waren, wurden Karl's Burgen wieder zerstört, seine Besatzun- gen und seine Priester verjagt und die christlichen Stiftungen ver- nichtet. Das brachte Karl zu dem Entschluß, an diesen entlegenen und schwer zu vertheidigenden Grenzen besondere Markgrafen einzu- setzen mit großer kriegerischer Macht, die in dem ihnen zugetheilten Grenzland etwa in derselben Weise Gewalt übten, wie heutzutage die militärischen Befehlshaber in Städten oder Provinzen, die sich im Belagerungszustand befinden. Diese thüringischen, mittelelbischen und nördlichen Marken wurden dann die festen Haltpunkte und Funda- mente, von denen aus sich im Laufe der folgenden Jahrhunderte christliche und germanische Bildung langsam, sehr langsam aber doch unwiderstehlich auch in die slavischen Gegenden Norddeutschlands ver- breitete. Die Slaven bildeten eine ungeheure Kette einzelner Völkerschaf- ten, die vom Osten herüber bis in die mittleren Länder Europa's vor- gedrungen sind. Ganz Rußland und Polen und der größte Theil der europäisch-türkischen Länder ist von slavischen Völkerschaften erfüllt, dazu die meisten österreichischen Kronländer und die östlichen preußi- schen Provinzen. Früher wohnten sie viel weiter nach Deutschland hinein. Ihre äußersten Vorposten hatten sogar die nördliche Elbe überschritten und wohnten im Lüneburgischen mitten unter den Sach- sen. Andere Slavenschwärme sehen wir zwischen die germanische Be- völkerung Thüringens eingekeilt, ja bis nach Hessen hin Vordringen. Aber das waren doch nur vereinzelte Erscheinungen. Die Masse der slavischen Bevölkerung beschränkte sich von jeher auf die östliche Hälfte unseres Vaterlandes. Es war ein Heidenvolk, dessen Götzenwesen sehr wenig kunstvoll ausgebildet war. Sie hatten wenig Götter, aber viel Priester und Zaubereien, rohe grausame Sitten (Menschenopfer, Witt- wenverbrennung, Leichenessen), waren aber sonst ein ruhiges, behäbiges Volk, überaus anstellig und gewandt, besonders im Nachahmen, liebten die feste Ansiedlung, den Ackerbau, feierten gern Feste und erlustigten sich mit allerlei nationalen Vergnügungen. Sie waren also recht das Widerspiel des Germanenvolks. Während die Eigenthümlichkeit des Germanen darin bestand, daß er, fortwährend im sittlichen Kampf wi- der sich selbst begriffen, die Selbstaufopferung für höhere ideale Güter als das höchste Ziel seines Lebens ansah — blieb der Slave gern dem augenblicklichen Triebe seiner sinnlichen Natur unterthan und zu Willen. Für gewöhnlich ruhig und phlegmatisch, konnte er bei aufgereizter Lei- denschaft in's Maßlose gerathen. Während ferner bei den Germanen 22*

10. Leitfaden der Weltgeschichte für die höheren Classen evangelischer Gymnasien und Realschulen, sowie zum Privatgebrauch für Lehrer und für Gebildete überhaupt - S. 353

1859 - Lübeck : Rohden
Xix. 8- 15. Einbruch der Magyaren in die Christenheit. 353 führer von den Slaven selber geladen, dann aber auf ihren Herrscher- thron gehoben, also, daß der Waräger Rurik (862) als der Be- gründer des russischen Reiches Novgorod erscheint. Theils durch die Kenntniß des Christenthums, welche sie bereits mitbrachten, theils durch den unablässigen Seeverkehr über das schwarze Meer mit Constantinopel, erwuchs auch unter diesem normannischen Fürstenge- schlecht und ihren slavischen Unterthanen allmälig eine christliche Partei, die sich aber nicht wie die nordischen Normannen an die römische Kirche und den Papst anlehnte, sondern an den Patriarchen von Constanti- nopel. Dort ließ sich 955 die russische Großfürstin Olga taufen und von dort her ward die griechische Prinzessin Anna gesandt, die 980 ihren Gemahl, den Warägerfürften Wladimir, bewog, sich mit seinem ganzen Volk in den Wellen der Dniper taufen zu lassen und in Kiew ein eignes Erzbisthum für die russische Kirche zu gründen. §. 15. Einbruch der Magyaren in die Christenheit. Neben den Normannen haben wir noch ein ganz anderes, in der karolingischen Zeit zum ersten Mal auf dem Schauplatz erscheinen- des Volk zu erwähnen, welches ebenfalls sofort in die Kirche des Frankenreichs eindringen zu wollen schien, aber doch noch lange und langer draußen vor der Pforte stehen blieb als der größte Theil der Normannen. Das waren die Ungarn oder Magyaren. Drei große Völkerstamme haben wir bisher schon aus dem Mittlern Asten her- vorgehen sehen: die Kelten, nach ihnen die Germanen, zuletzt die Slaven. Aber noch war der große Menschenbrunnen keineswegs er- schöpft. Schon waren die türkischen Stämme hinter den slavischen hergekommen. Wir sind ihnen schon begegnet in den Seid sch uk k e n, die das syrische Khalisat umstürzten (1075), und in den Avaren, deren gewaltiges Reich Karl der Große zertrümmerte (796). Hinter ihnen, ln Südrußland und der Krim hatte sich ein Chazarenreich gebildet, wo türkische Stämme mit den Resten der alten Germanen, die dort ehemals ihre Wohnsitze hatten, sich vermischten. Auch den Bulgaren, die auf den Trümmern des Avarenreichs ihre Herr- schaft weiter auszubreiten suchten, und die aus Slaven und Hunnen sich gemischt hatten, scheinen türkische Bestandtheile beigemischt zu sein. Nun aber tritt uns ein ganz neues Geschlecht entgegen: das ugrische. Ob die Hunnen schon ein Zweig dieses ugrischen Völ- kerstammes waren, laffen wir dahingestellt. Zu diesem ugrischen Ge- schlecht gehören von den jetzt noch näher bekannten Stämmen die Finnen, Lappen, Esthen, Lieven, gehörten auch die Ungarn. Früher saßen sie an der westlichen Seite des Uralgebirges an der Kama. Von dort zogen sie etwa um 884 südwärts, weil sie von einem an- v. Rohden, Leitfaden. 25
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